Stell Dir vor, Du stehst vor der Hauptbühne des OpenAir St.Gallen. Tausende Menschen um Dich herum. Die Musik dröhnt. Und Du hast nur diese eine Chance, den perfekten Shot zu bekommen.
So fühlte es sich an, als ich meine Kamera schnappte und mich durch die Menge kämpfte, um Joya Marleen zu fotografieren. Eine junge, talentierte Schweizer Musikerin, die gerade dabei war, das Festival zu erobern.
Von der Zugfahrt bis zum Backstage-Pass
2.5 Stunden mit dem Zug, dann der Shuttle-Bus. Schon auf dem Weg spürt man die kribbelige Vorfreude. Am Festivalgelände angekommen, empfängt einen ein riesiges Plakat: OpenAir St.Gallen 2025. Eine scheinbar endlose, künstliche Promenade führt vom Bus zur Sicherheitsschleuse. Nach der Taschenkontrolle offenbart sich das riesige Areal. Ich habe Zelte an den verrücktesten Orten gesehen, 45-Grad-Schrägen inklusive – Hauptsache, man ist dabei! Der Vibe war sofort da: Musik aus jeder Ecke, Leute, die lachen, tanzen, und Spiele vor ihren Zelten spielen. Ein absolut inspirierendes Chaos!
Wir waren früh da, um uns einen Platz in der ersten Reihe zu sichern. Das ist für mich als Fotograf entscheidend, wenn es um die besten Perspektiven geht. Dort traf ich Yender, ein Freund und ebenfalls Fotograf. Er hatte eine Schwimmnudel mit einem Spongebob-Kopf daran befestigt, damit seine Freunde ihn im Getümmel leicht finden. Genial und super stylisch! Er ist auch ein riesen Fan von Joya und ihrer Musik.
Joya Marleen: Eine Performance, die begeistert
Als Joya auf die Hauptbühne kam, explodierte die Menge. Ich kann es nicht anders sagen: Das Publikum hat sie gefeiert. Ihre Performance war atemberaubend und die Atmosphäre war elektrisierend. Ich schnappte meine Canon und fing an, Bilder zu schiessen. Der Fokus lag auf den Emotionen – Joyas Leidenschaft, die Begeisterung der Fans, und die Magie des Augenblicks. Und die Seifenblasen! Ihre wahren Fans bringen immer Seifenblasen zu ihren Konzerten mit, was die Fotos nur noch magischer macht. Solche Momente sind pures Gold.
Auch Yender verspürte den Drang, ein paar Aufnahmen zu machen. Er meinte, meine Canon liege ihm gut in der Hand – ein grosses Kompliment! Was danach passierte, war noch verrückter. Yender und ich spazierten durch die Menge und fragten völlig Fremde, ob wir ein Foto von ihnen machen dürfen. Die meisten sagten ja! Diese spontanen Begegnungen haben meine Hemmschwelle massiv gesenkt und waren eine der besten Erfahrungen des Tages. Von der Streetfotografie bis zur Konzertfotografie – diese Momente sind unbezahlbar.
Fotografie-Tipps für dein nächstes Festival-Shooting
Du möchtest auch solch unvergessliche Momente festhalten? Hier sind ein paar Tipps, die ich selbst beherzige und die mir Anthony Gugliotta und Peter McKinnon beigebracht haben:
- Lerne dein Equipment kennen: Egal ob Canon, Nikon, Sony oder Fuji – du musst deine Kamera im Schlaf bedienen können. Bei Konzerten gibt es keine zweite Chance.
- Sei früh da: Wenn du die Künstler fotografierst, versuche, früh genug am Bühnenrand zu sein. Das sichert dir die besten Winkel.
- Fange Emotionen ein: Es geht nicht nur um das perfekte, scharfe Bild. Suche nach den Emotionen. Das Lachen der Musiker, die Tränen der Fans, die ausgelassene Stimmung.
- Sei kreativ: Nutze die Umgebung! Lichteffekte, die Menge, Seifenblasen, wie bei Joya – alles kann zu deinem Vorteil genutzt werden, um das Foto einzigartig zu machen.
- Trau dich, Menschen anzusprechen: Meine Erfahrung mit Yender hat es gezeigt: Die meisten Leute sagen ja, wenn man freundlich fragt. So kommst du zu den authentischsten Bildern.
Ein unvergesslicher Tag geht zu Ende
Neben Joya Marleen durften wir Acts wie Mark Ambor, Nemo, Ski Agu und sogar einen Überraschungsgast geniessen: Lewis Capaldi! Zwei Jahre nachdem er sein Konzert krankheitsbedingt absagen musste, ist er zurück und hat das Publikum mit seiner emotionalen Performance begeistert. Solche Überraschungen machen das OpenAir St.Gallen so besonders.
Der Tag war voller unglaublicher Momente, toller Musik und genialen Begegnungen. Als der Auftritt von Nemo zu Ende war, gestand mir Yender, dass dies sein letzter Tag in der Schweiz sei. Das hat mich hart getroffen, aber wir haben diesen Tag mit einem Instax Selfie zu einem perfekten Abschluss gebracht.
Denn genau darum geht es: Momente festhalten, Erinnerungen schaffen und die Leidenschaft für die Fotografie teilen. Ich kann es kaum erwarten, was das nächste Event für uns bereithält.
Bleib kreativ und bis zum nächsten Abenteuer!